Europa

Finanzministerin Rachel Reeves weint – Londoner Börse stürzt ab

Die britische Finanzministerin Rachel Reeves konnte ihre Tränen angesichts der scharfen Kritik von Oppositionsabgeordneten nicht zurückhalten. Die Londoner Börse reagierte mit massiven Verkäufen, aus Angst vor einem möglichen Rücktritt der Ministerin. Das Pfund fiel unter die Marke von 1,36 US-Dollar.

Spekulationen über Rücktritt von Rachel Reeves verunsichern Anleger

Gerüchte über einen Rücktritt von Finanzministerin Reeves lösten bei Investoren Besorgnis über die finanzielle Stabilität Großbritanniens aus. Besonders betroffen waren langfristige Staatsanleihen sowie britische Vermögenswerte, die stark an Wert verloren.

Die Verkaufswelle begann, nachdem Premierminister Keir Starmer im Parlament nicht bestätigen wollte, ob Reeves auch bei der nächsten Wahl im Amt bleiben wird. Während seiner Rede wurde Rachel Reeves mit Tränen in den Augen neben ihm gesehen.

Britische Anleihen und das Pfund unter Druck

Die Rendite britischer 30-jähriger Staatsanleihen stieg zeitweise um mehr als 20 Basispunkte auf über 5,4 %. Das britische Pfund war am Mittwoch die weltweit am schlechtesten performende Währung und verlor zeitweise über 1 % an Wert. Der Wechselkurs GBP/USD fiel unter 1,36 US-Dollar. Auch britische Aktien gerieten unter Druck.

Diese Entwicklungen erinnerten viele Marktteilnehmer an den Anleihen-Crash während der Amtszeit von Liz Truss im Jahr 2022. Seitdem reagiert der britische Anleihemarkt besonders sensibel auf politische Unsicherheiten.

Starmer versichert: Reeves bleibt langfristig im Amt

Nach dem Ausverkauf an den Märkten versuchte Premierminister Starmer die Wogen zu glätten. In einem Interview mit der BBC erklärte er: „Rachel Reeves wird noch viele Jahre im Amt bleiben. Wir arbeiten eng zusammen und verfolgen denselben Kurs.“

Märkte fürchten Lockerung der Fiskalpolitik

Investoren befürchten, dass ein möglicher Nachfolger oder eine Nachfolgerin der Finanzministerin die strengen fiskalischen Regeln der Regierung aufweichen könnte. Dies würde die Verschuldung Großbritanniens weiter erhöhen.

Laut Michael Brown, Stratege bei Pepperstone, gehen die Märkte davon aus, dass Reeves bald zurücktritt und ihr Nachfolger eine deutlich lockerere Finanzpolitik verfolgen wird:
„Es wird erwartet, dass der nächste Finanzminister die Haushaltsregeln deutlich aufweichen wird – unabhängig davon, wer es sein wird.“

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