Höhlenforscherin Ottavia Piana: Rettungsaktion aus der Abisso Bueno Fonteno-Höhle
Ottavia Piana: Die Höhlenforscherin, die in der Abisso Bueno Fonteno-Höhle mit gebrochenen Knöcheln festsitzt
Die 32-Jährige ist nach einem Sturz von einer fünf Meter hohen Felswand in einem unerforschten Bereich der Höhle gefangen. Der Ort befindet sich nicht weit von dem Gebiet entfernt, in dem sie im vergangenen Jahr gerettet wurde.
Letztes Jahr dauerte es etwa 48 Stunden, um sie aus demselben Höhlenkomplex zu befreien. Diesmal hoffen die Retter, dass sie weniger Zeit benötigen, um Ottavia Piana aus den engen Gängen der Abisso Bueno Fonteno-Höhle zu bergen. Diese natürliche Höhle liegt zwischen dem nördlichen Teil des Iseosees und dem Endine-See, in einer Höhe von 585 Metern. Es handelt sich um ein Netz aus Höhlen, Tunneln und unterirdischen Galerien, die größtenteils noch unerforscht sind. Zusammen mit ihrem Team vom CAI-Gruppe Lovere (Bergamo) suchte Piana im Rahmen des Projekts „Sebino“ nach neuen Spalten.

Die Rettungsaktion
Der Alarm wurde kurz nach 22:30 Uhr am Samstag, den 14. Dezember, ausgelöst: Ottavia erlitt mehrere Brüche, nachdem sie von einer etwa fünf Meter hohen Felswand gefallen war – fast an derselben Stelle wie im vergangenen Jahr. Sie befindet sich in einem unerforschten Gang des Höhlenkomplexes, etwa drei Kilometer vom Eingang entfernt, ein Gebiet, das nur nach rund vier Stunden Erkundung zugänglich ist.
Am Sonntag, den 15. Dezember, erreichten ein Arzt und ein Sanitäter die Höhlenforscherin und führten erste medizinische Untersuchungen durch. Ihre Zustände sind stabil, obwohl sie ernster sind als bei dem Unfall im Juli 2023. Piana hat Brüche an den Knöcheln, Verletzungen an den unteren Gliedmaßen, im Brustbereich und im Gesicht erlitten. Sie ist jedoch bei Bewusstsein geblieben und bat die Retter, ihren Familien zu sagen, dass es ihr gut geht.
Komplexe Rettungsmaßnahmen mit Sprengladungen
Ein Team von etwa 100 Rettern, darunter das CNSAS, Feuerwehrleute aus Bergamo und Lovere sowie Spezialisten aus anderen Regionen Italiens, ist vor Ort. Sie haben Sauerstoffflaschen und Decken in die Höhle gebracht, wo die Temperatur etwa 8 Grad beträgt, aber die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Ein Engpass von etwa 100 Metern stellt ein besonderes Problem dar, da Ottavia Piana auf einer Trage transportiert werden muss.
Um diesen Bereich zu überwinden, hat die Präfektur von Bergamo den Einsatz von kleinen Sprengladungen genehmigt. Gleichzeitig wurde eine Telefonleitung von etwa 3 Kilometern Länge installiert, um die Kommunikation zwischen dem Inneren der Höhle und dem Außenbereich zu gewährleisten. Die technisch anspruchsvolle Rettungsaktion soll hoffentlich noch heute abgeschlossen werden, sodass Ottavia das Tageslicht wiedersehen kann.